Vettel - der Schluckspecht
Radmutter – das neue Reizwort in Deutschland. Beim GP von Australien raubte eine lose Radmutter Sebastian Vettel den sicheren Sieg. Eine Woche später flog dieses 320 Gramm schwere und rund 700 Franken teure Stahlteil bei Schumi in der 10. Runde vom linken Hinterrad. Der siebenfache Weltmeister: «Schade, ich war voll vorne dabei und hätte sicher gut gepunktet. Aber das ist eben der Rennsport. Jetzt bleibt mir nur noch, meinem Teamkollegen Rosberg zum 3. Platz zu gratulieren. Ich bin glücklich für ihn und das Team!»
Während Schumi schon längst in Zivilkleidern herumlief und sein Mercedes-Team vergeblich nach der Radmutter suchte (um den Ausfallgrund zu analysieren), spielte sich auf dem Podest eine herrliche Szene ab: Sieger Vettel, der Red-Bull-Kollege und Pole-Mann Webber (2.) beim Start austrickste, trank die halbe Champagner-Flasche leer.
Der Wahlschweizer aus Ellighausen TG: «Ja, ich habe einen Schwips. Aber mein Hals war so trocken, da musste ich einfach etwas trinken …» Und jetzt ist er wieder der klare WM-Favorit.
Denn die Red Bull-Renaults waren auch beim dritten WM-Lauf deutlich überlegen – und endlich konnten die «Bullen» auch den verdienten Lohn einfahren.
Damit liegt Vettel bereits gleichauf mit Fernando Alonso, dessen Ferrari-Motor in der vorletzten Runde den Geist aufgab, – beide haben 37 Punkte.
WM-Leader ist jetzt der Mann, der in allen drei Rennen 2010 punktete und 2009 in Ungarn fast von einer herumfliegenden Stahlfeder getötet wurde: Felipe Massa (39 Zähler).
Die grosse Aufholjagd
Dass der GP von Malaysia eine gute Note bekam, lag am Quartett Massa, Alonso, Hamilton und Button. Diese vier wurden in der Qualifikation nach hinten gespült, weil ihre arroganten Teams den Regen ignorierten und ihre Fahrer im ersten Teil der Qualikation zu spät auf die Strecke schickten!
Herrlich, wie die Stars ihre Boliden mit Superduellen durchs Feld prügelten – Alonso sogar mit einem defekten Getriebe! Auf Platz 6 (Hamilton) war dann aber für die vier Grossen Endstation. Die Superfighter Kubica (Renault) und Sutil (Force India) liessen sich die tollen Plätze 4 und 5 nicht mehr nehmen!
7.4.2010
