James Key gibt Kampf um Platz 5 noch nicht auf

James Key

James Key hat den Kampf um WM-Platz fünf noch nicht aufgegeben

Für Sauber endete der Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring mit den Plätzen neun und elf. Bei kühlen, aber trockenen Witterungsbedingungen taten sich Kamui Kobayashi und Sergio Perez sichtlich schwer. Dennoch hätte nicht viel gefehlt, und es wären beide Sauber-Piloten in den Top 10 gelandet, wie der Technische Direktor im Interview analysiert.

Frage: James, die Witterungsbedingungen am Sonntagnachmittag sind Sauber nicht gerade entgegengekommen, oder?

James Key: Bei nassen Bedingungen wären wir ziemlich zuversichtlich gewesen. Das heute war wirklich der Worst Case für uns: Es war kalt, trocken und abseits der Ideallinie feucht. Dadurch wurde das Überholen potenziell schwierig. Wir mussten also ein wenig mit der Strategie spielen.

Wäre es möglich gewesen, mit Kobayashi vor Michael Schumacher ins Ziel zu kommen?

Es wäre möglich gewesen. Wir sind in unserem zweiten Stint nicht an Michael vorbeigekommen. Da wurden wir aufgehalten und haben Zeit verloren. Wir dachten, so lange wir vor ihm sind, sollten wir mit unserem Stopp richtig liegen. Er hatte die weicheren Reifen drauf, wir aber die härteren. Die waren okay, aber wir steckten etwas im Verkehr fest. Er war auf seinem letzten Satz weicher Reifen ziemlich schnell und schaffte es, vor uns wieder rauszukommen. Mit den härteren Reifen hatten wir dann zum Schluss weder die Zeit noch die Gelegenheit, ihn anzugreifen. Es wäre möglich gewesen, wären wir nicht aufgehalten worden. Das wäre dann ein wirklich gutes Ergebnis gewesen, vor einem Mercedes zu landen.

Hätte Perez ohne seinen Dreher auch in den Kampf um Platz acht eingreifen können?

Vielleicht, denn er ist Elfter geworden, nachdem er schon ganz am Ende des Feldes lag. Man muss sich fragen, was möglich gewesen wäre. Er ist sehr lange mit den weichen Reifen gefahren und sein Tempo war ziemlich gut. Seine Pace auf den harten Reifen war auch sehr gut. Mit einer besseren Startposition, wäre er sicherlich in dieser Gegend gewesen.

Musste Perez aufgrund eines Reifenschadens früher in die Box kommen?

Als er sich gedreht hatte, blockierte er mit seinen Rädern. Ausserdem waren wir uns wegen des Frontflügels nicht ganz sicher. Wir haben ihn also hereingerufen, ihm weiche Reifen aufgezogen und ihn fahren lassen. Am Ende Elfter geworden zu sein, war von ihm ein ziemlich gute Leistung.

Sauber liegt in der Teamwertung auf Platz sechs. Seid ihr wegen Force India besorgt?

Nun, sie waren an diesem Wochenende ziemlich schnell. Vor allem Adrian Sutil, der hier aber ohnehin immer gut zu sein scheint. Sie haben sicherlich einen Schritt nach vorne gemacht. Das müssen wir jetzt auch tun. Wir hatten hier ein ausgesprochen schlechtes Wochenende. Hoffentlich können wir das beim nächsten Rennen wieder etwas ausgleichen. Force India hat einen Schritt nach vorne gemacht, auf die müssen wir aufpassen. Wie alle anderen auch haben wir Updates in der Pipeline. Wir blicken aber auch nach vorne. Renault war an diesem Wochenende sicherlich stärker - und dennoch sind wir vor ihnen ins Ziel gekommen. Es liegt noch eine halbe Saison vor uns und es wird ziemlich hart, aber es ist möglich.

Eine warme und trockene Strecke in Ungarn sollte Sauber entgegenkommen, oder?

Ein warmer und rutschiger Kurs sollte uns liegen. Da müssen wir zwar auf die Traktion achten, aber generell ist so etwas besser für uns.

25.7.2011