Kobayashi hadert mit dem 10. Platz

Kamui Kobayashi

vor Sebastièn Buemi im Toro Rosso

Nachdem Kamui Kobayashi nach einem technischen Defekt im Qualifying vom letzten Startplatz ins Rennen ging, reichte es für den Japaner am Schluss zu Platz zehn und einem weiteren WM-Punkt. Im Interview erzählt der Sauber-Pilot, warum bei seiner Aufholjagd in Istanbul eine bessere Platzierung drin gewesen wäre und äussert sich zu den überholfreundlichen Regeln in dieser Saison.

Frage: Kamui, du hattest ein Reifenproblem, nachdem du Sebastien Buemi berührt hast. Was passierte dort genau?

Kobayashi: Wir hatten einen Plattfuss und mussten eine komplette Runde damit fahren. Dadurch verlor ich mehr als zwölf Sekunden. Das war ein ziemlich grosser Schaden und ich musste natürlich in die Box, wodurch unsere Strategie durchkreuzt wurde. Es war eine schwierige Situation, aber am Ende reichte es für den Punkt. Aber ohne den platten Reifen wären wir ein paar Plätze weiter vorne gelandet.

Um wie viele Plätze genau?

Im denke, Position sieben wäre drin gewesen.

Kann man von einem grossartigen Rennen sprechen, wenn man als Letzter losfährt und im Ziel in den Punkten landet?


Auf jeden Fall, aber ich bin ein bisschen unglücklich, dass wir so viel Zeit verloren haben. Es ist eine etwas schwierige, aber wir hatten aber auf jeden Fall ein tolles Rennen und das Team hat gut gearbeitet. Also bin ich sehr glücklich und muss dem Team gratulieren.

Euer Technischer Direktor James Key meinte auch, ohne deinen Plattfuss wärst du auf Platz sieben gefahren. Wie ist es zu dem Plattfuss gekommen?


Im Zweikampf mit Buemi berührten wir uns in der letzten Kurve. Deshalb konnte ich nicht sofort an die Box fahren und musste noch eine komplette Runde absolvieren. Allein in dieser Runde habe ich mehr als zehn Sekunden verloren. Da ich aber als Letzter losgefahren bin, kann man dennoch von einem grossartigen Rennen sprechen.

Du bist ein Fahrer, der oft überholt. Wie stehst du zum DRS (verstellbarer Heckflügel;)? Werden die Rennen dadurch spannender?

DRS erleichtert meine Arbeit enorm, deshalb bin sehr froh, dass wir es haben.

Wir haben nun zwei spektakuläre Rennen in China und hier in der Türkei gesehen. In beiden Rennen konnten Fahrer noch von weit hinten ziemlich weit nach vorne fahren. Wie siehst du diese Situation?

Ich denke, dass es jetzt durch die vielen Überholmanöver für die Zuschauer sehr spektakulär ist. Für die Fans ist es jetzt viel spannender und uns Fahrern erleichtert es den Job.

Du hast schon vor der Einführung des verstellbaren Heckflügels oft überholt. Ist es immer noch schwierig, an langsamen Autos vorbeizukommen?

Überhaupt nicht. Es ist nun sehr einfach und deshalb konnten wir heute auch Zehnter werden, weil ich meine Rundenzeiten fahren konnte. Umgekehrt fällst du jetzt zurück, wenn du langsam bist. Ganz einfach. Strategie und Reifenmanagement sind nun viel wichtiger geworden.

10.5.2011