Sauber-Vorschau zum GP von Australien

Sauber:

Ready for Take off

Endlich startet die FIA Formel-1-Weltmeisterschaft 2011 mit dem Grossen Preis von Australien vom 25. bis zum 27. März in Melbourne. Das Sauber F1 Team hat an 15 Testtagen mit dem neuen Sauber C30-Ferrari und den Fahrern Kamui Kobayashi und Sergio Pérez 5.841 Kilometer zurückgelegt. Während das Team mit Vorbereitungen beschäftigt ist und man in Mexiko das Formel-1-Debüt von Sergio Pérez herbeisehnt,ist die Vorfreude angesichts der Ereignisse in Japan getrübt.

1. Lauf zur FIA Formel-1-Weltmeisterschaft, 25.-27. März 2011

Kamui Kobayashi: «Ich war natürlich sofort in grosser Sorge um mein Heimatland und bin von dem Barcelona-Test nach Japan geflogen. Ich muss sagen, die Situation ist wirklich sehr, sehr schlimm. So viele Menschen sind umgekommen, viele sind obdachlos, ohne Essen und Wasser im kalten Winter, viele haben geliebte Menschen verloren. Es ist schwer zu begreifen, dass ein Szenario, das schlimmer ist als jeder Katastrophenfilm, Realität geworden ist. Wir müssen zusammenstehen, und wir brauchen Hilfe aus der ganzen Welt. Ich habe Angst, dass das ganze Land untergehen könnte, es ist einfach zu furchtbar. Seit dem Erdbeben und dem Tsunami werden die Nachrichten jeden Tag schlechter, es zeichnet sich derzeit gar nichts Gutes ab. Ich habe den Wunsch, etwas zu tun und zu helfen, aber tatsächlich kann ich alleine praktisch nichts ausrichten. Ich denke, das einzige, was ich zumindest in diesem Moment tun kann, ist mich auf den Saisonauftakt in Melbourne zu konzentrieren. Ursprünglich habe ich dem Rennen mit purer und grosser Freude entgegengesehen. Jetzt will ich unbedingt alles geben, um ein gutes Ergebnis einzufahren, das den Menschen in Japan vielleicht wenigstens ein kleines bisschen Hoffnung und eine positive Nachricht bringt.»


Sergio Pérez: «Selbstverständlich mache auch ich mir Sorgen um die Menschen in Japan, und ich wünsche ihnen das Bestmögliche. Gleichzeitig wird für mich persönlich ein Traum wahr: Ich habe so viele Jahre davon geträumt, mein erstes Formel-1-Rennen zu fahren, und jetzt wird es passieren. Ich bin aufgeregt und freue mich unheimlich darauf. Es wird ein Wochenende werden, an dem ich mich sehr schnell auf vielfältige Dinge einstellen muss – die Rennstrecke ist für mich Neuland, und ich erlebe all die Prozesse vom Training über das Qualifying bis zum Rennen zum ersten Mal. Ich habe noch keine Vorstellung, wie es für mich sein wird, wenn am Sonntag die Lichter der Startampel erlöschen, aber ich kann es kaum noch abwarten, das zu erleben. Ich war noch nie zuvor in Australien. Natürlich habe ich mir die Streckenführung und andere Dinge angeschaut. So, wie ich das sehe, ist es eine schwierige Strecke, sehr herausfordernd. Es wird nicht einfach sein, den Grenzbereich zu finden, es wird hart.»


Technischer Direktor James Key: «Alle im Team freuen sich auf den Saisonstart in Melbourne, der Albert Park ist eine gute Strecke für das erste Rennen. Es wird interessant zu sehen, wie sich die Dinge bei höheren Asphalttemperaturen entwickeln. Bisher hatten wir keine Gelegenheit, unter solchen Bedingungen zu testen, ebenso wenig wie die andern Teams. Entsprechend gibt es da ein paar Fragezeichen. Wir werden jene Ausbaustufe des Autos einsetzen, mit der wir den Test in Barcelona beendet haben. Wir haben lediglich kleine Modifikationen aufgrund der Test-Erfahrung vorgenommen.

Der Ablauf des Rennwochenendes wird etwas anders sein als bisher, weil die Reifen weniger konstant sind als früher. Da müssen wir versuchen, das Optimum herauszuholen. Wir freuen uns darauf, Sergio in sein erstes Formel-1-Rennwochenende zu begleiten, an dem der Druck natürlich höher sein wird als beim Testen. Aber ich bin sicher, dass er diese Herausforderung meistern wird. Im Gegensatz zu Sergio muss Kamui die Strecke nicht erst kennenlernen, deshalb kann er sich von Beginn an auf die Abstimmungsarbeit konzentrieren. Am Freitag wird es sehr wichtig sein, die richtige Richtung einzuschlagen. Angesichts der Ereignisse in Japan ist klar, dass das ein sehr schwieriges Wochenende für Kamui werden wird, aber jeder im Team wird ihn bestmöglich unterstützen.

Der Albert Park ist eine Stop-and-Go-Strecke mit Schikanen am Anfang und dann einigen mittelschnellen und schnellen Kurven gegen Ende der Runde. Es wird insofern interessant, als dass Melbourne eine Strecke ist, die vor allem die Hinterreifen stark beansprucht, während die Kurse, auf denen wir im Winter getestet haben, eher anspruchsvoll für die Vorderreifen sind. Das könnte die Balance des Autos beeinflussen, und falls die Streckentemperaturen höher sind, müssen wir den Hinterreifen mehr Beachtung schenken als beim Testen. Aber das ist Teil des Abstimmungsprozesses. Wir werden so gut vorbereitet wie irgend möglich an die Aufgabe herangehen.»

Rennstrecke: Albert Park, Melbourne / 5,303 km
Renndistanz: 58 Runden / 307,574 km
Zeitplan: Qualifying 17:00 Uhr, Rennen 17:00 Uhr Lokalzeit (06:00 Uhr GMT)

Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi

Geburtstag: 13.09.1986 Amagasaki (JP)
Familienstand: Ledig
Grösse/Gewicht: 1,68 m / 58 kg
Erster GP: Brasilien 2009 (Platz 9)
GP gestartet: 21
Bestes Ergebnis: 2 x 6.
Bestes Qualifying: 9. (Sepang 2010)
Schnellste Runden: -
Punkte insgesamt: 35 (2009: 3 / 2010: 32)

Sergio Pérez

Sergio Pérez

Geburtstag: 26.01.1990 Guadalajara (MX)
Familienstand: Ledig
Grösse/Gewicht: 1,73 m / 63 kg
Erster GP: Australien 2011
GP gestartet: -
Bestes Ergebnis: -
Bestes Qualifying: -
Schnellste Runden: -
Punkte insgesamt: -

23.3.2011